Neu im Blog: Unser CEO Nathanael Meyer war im Payment & Banking Podcast zu Gast – und spricht darüber, wie Genossenschaften zu einem Schlüssel für die Finanzierung der Energiewende werden können.
Nachhaltiges Wirtschaften und lokale Energiewende: Wie HeimatBonus und valueverde Städte zukunftsfähig machen
Die Zukunft unserer Städte entsteht vor Ort – in unseren Vierteln und zwischen den Menschen, die täglich etwas bewegen. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet nicht nur Windräder und Solardächer, sondern auch die Unterstützung lokaler Händler und Initiativen.
Stiftung trifft Genossenschaft: Ein Perfect Match für nachhaltige Geldanlage
Stiftungen stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung, ihre Kapitalanlagen so zu strukturieren, dass sie drei Kriterien erfüllen: ✅ Langfristige Sicherheit, um den Stiftungszweck nachhaltig zu gewährleisten.✅ Stetige Erträge, die verlässlich planbar sind.✅Wirkung, die über den Finanzmarkt hinausgeht und gesellschaftlichen Mehrwert stiftet. Genossenschaftsanteile erfüllen genau diese Anforderungen – und bieten Stiftungen zusätzlich einen besonderen Vorteil: Wenn die inhaltliche Ausrichtung einer Genossenschaft mit dem Stiftungszweck übereinstimmt, schlägt die Stiftung mit einer Kapitalanlage gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie erzielt Erträge und fördert gleichzeitig ihren eigenen Zweck. Warum Stiftungen und Genossenschaften so gut zusammenpassen Sowohl Stiftungen als auch Genossenschaften sind auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit ausgerichtet. Zum einen verfolgen Stiftungen ihren Zweck dauerhaft und generationenübergreifend, zum anderen sind Genossenschaften auf Stabilität und Mitgliederinteressen ausgerichtet, nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung. Diese strukturelle Nähe macht die Kombination attraktiv: Stiftungen können durch die Beteiligung an Energie- oder Sozialgenossenschaften nicht nur finanzielle Erträge erzielen, sondern zugleich ihre inhaltlichen Ziele unterstützen. Nachhaltige Wirkung statt reinem Finanzinvestment Ein wesentlicher Unterschied zu klassischen Anlageformen ist, dass beim Kauf von Aktien das investierte Kapital in der Regel nicht in das Unternehmen selbst fließt, sondern an den vorherigen Aktionär. Bei Genossenschaftsanteilen hingegen fließt das Geld direkt in die Genossenschaft – es finanziert konkrete Projekte, stärkt die Eigenkapitalbasis und schafft so unmittelbare Wirkung. Jede Kapitalanlage unterstützt also zugleich reale Projekte mit gesellschaftlichem Mehrwert – ob Energiewende, Wohnungsbau oder soziale Infrastruktur. Für Stiftungen ein wichtiger Mehrwert bei der Auswahl einer Anlageklasse. Und dazu sind Genossenschaften sehr sicher. Sicherheit und Regulierung Genossenschaften sind nicht nur wirkungsstark, sondern auch robust: Hinzu kommen klare Kündigungsfristen, ähnlich wie beim Festgeld. Das schafft Planbarkeit für Stiftungen, die oft mit festen Auszahlungszyklen arbeiten. Chancen und Risiken Wie jede unternehmerische Beteiligung sind auch Genossenschaftsanteile nicht völlig risikofrei. Doch gerade für Stiftungen können sie als beimischende Anlage sinnvoll sein – mit Chancen auf solide Erträge (häufig 3–6 % p. a.) und einem eingebauten Nachhaltigkeitsfaktor. Genossenschaftsanteile sind keine Nischenlösung mehr, sondern eine zukunftsweisende Ergänzung für Stiftungsporfolios. Sie verbinden: ✅ verlässliche Erträge✅ gesellschaftliche Wirkung✅ geringe Ausfallrisiken ➡️ Und wenn die Genossenschaft thematisch zum Stiftungszweck passt, dann verstärkt die Kapitalanlage sogar unmittelbar die Mission der Stiftung. Kurz gesagt: Stiftung und Genossenschaft – das ist ein Perfect Match.
valueverde erweitert Angebot für Corporate-Kunden
valueverde erweitert Angebot für Corporate-Kunden: Unternehmerische Verantwortung in der Region stärken Leipzig, 22. September 2025. Mit valueverde wird nachhaltiges Investieren für Unternehmen jetzt noch einfacher: Die Leipziger Plattform für Anteile an Energiegenossenschaften öffnet ihr Angebot gezielt auch für Corporate-Kunden – von Mittelständlern über Stiftungen bis hin zu Family Offices. Damit erhalten Unternehmen, öffentliche Organisationen oder auch Vereine die Möglichkeit, ihr Kapital werteorientiert, sicher und wirkungsstark einzusetzen. Mit valueverde war im August die erste Plattform an den Start gegangen, die den Zugang zu profitablen Energiegenossenschaften digital, sicher und einfach macht. Mit dem Corporate-Programm von valueverde erhalten Unternehmen erstmals die Möglichkeit, ihre finanzielle Stärke direkt in regionale Energieprojekte einfließen zu lassen. So entsteht nicht nur ein ökologischer Mehrwert, sondern auch eine klare wirtschaftliche Bindung zur eigenen Region. „Wer als Unternehmen in lokale Energiegenossenschaften investiert, stärkt die Infrastruktur vor Ort, sichert Akzeptanz in der Bevölkerung und übernimmt sichtbare Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften. Wir machen diesen Prozess digital, transparent und effizient – und eröffnen Firmen damit einen einfachen Weg, ökologische Wirkung mit regionaler Verantwortung zu verbinden“, skizziert Nathanael Meyer, Gründer und CEO von valueverde die Ziele. Neue Anlagechancen für Unternehmen Über valueverde können Firmen sicher in geprüfte Energiegenossenschaften investieren – sei es zur Stärkung der eigenen ESG-Bilanz, für nachhaltiges Treasury oder als Bestandteil von Mitarbeiter- und Kundenprogrammen. Die Beteiligungen sind in reale Projekte wie Solarparks, Windräder oder Mieterstrommodelle eingebunden und bieten stabile Erträge, gesellschaftlichen Impact und langfristige Planungssicherheit. „Wir öffnen Corporate-Kunden den Zugang zu einer Assetklasse, die bislang unterschätzt wurde. Energiegenossenschaften liefern nicht nur verlässliche Cashflows, sondern tragen direkt zum Klimaschutz und zur regionalen Wertschöpfung bei“, bringt es Meyer auf den Punkt. Grünes Investieren: Mit Sicherheit und Wirkung Neben diesem Corporate Programm mit valueverde Privatanleger schon ab 50 Euro Anteile an geprüften Energiegenossenschaften zeichnen. Sortiert nach Interesse für unterschiedliche Energieformen oder regionalen Vorlieben können die Anleger zwischen verschiedenen Projekten wählen. Die Genossenschaften sind in der Regel bereits am Markt etabliert und verfügen über langjährige Betriebserfahrung. Bereits kurz nach Beginn der Beta-Phase sind bereits über zehn unterschiedliche Energiegenossenschaften mit konkreten Projekten gelistet. Ziel ist es, bis zum zweiten Quartal 2027 über zehn Millionen Euro Kapital in nachhaltige Energieprojekte zu vermitteln. Damit schafft das Startup eine regulierte Infrastruktur für ein Marktsegment, das bisher fast vollständig offline funktioniert. Parallel wird die technische Infrastruktur für Partnerschaften mit Banken, Plattformen und Kommunen ausgebaut. Um diesen Markt weiterzuentwickeln, ist das vierköpfige Team um Gründer und CEO Meyer auch auf der Suche nach strategischen Partnern. Reguliert. Digital. Bürgernah. Über valueverde In Deutschland sind mehr als 1.000 Energiegenossenschaften aktiv – und sie betreiben über 30 % der Bürgerenergieanlagen. Diese Genossenschaften erwirtschaften stabile Eigenkapitalrenditen zwischen drei und sechs Prozent pro Jahr, oft mit langfristigen Verträgen und Inflationsschutz. Dennoch sind sie bis heute ein weitgehend unbekanntes Anlagefeld. valueverde will das ändern. Als erste digitale Plattform für den Zugang zu Genossenschaftsanteilen macht das Leipziger FinTech diese wirkungsvolle Anlageklasse für Investoren transparent, zugänglich und handelbar. Ziel ist es, ein neues Investitionsökosystem für die Energiewende zu schaffen – bürgernah, reguliert und digital.
Die Geschichte der Strom-Genossenschaften in Deutschland – von der Selbsthilfe zur Energiewende
Die Geschichte der Strom-Genossenschaften in Deutschland – von der Selbsthilfe zur Energiewende Stromgenossenschaften erleben derzeit ein beeindruckendes Comeback. Doch ihre Wurzeln reichen weit zurück, bis in die Anfänge der Elektrifizierung des ländlichen Raums. Stromgenossenschaften – oder wie sie heute oft heißen: Energiegenossenschaften – sind längst nicht mehr nur ein Relikt aus der Vergangenheit. Im Gegenteil: Sie boomen wie nie zuvor und werden zu einem wichtigen Baustein der Energiewende. In diesem Beitrag beleuchten wir die Geschichte der Energiegenossenschaften. Die Anfänge: Bürger nehmen die Energieversorgung selbst in die Hand Als Ende des 19. Jahrhunderts die Elektrizität in Deutschland Einzug hielt, konzentrierten sich die damaligen großen Energieunternehmen auf wirtschaftlich lukrative Ballungsräume – vor allem die großen Städte und industrielle Zentren. Ländliche Regionen blieben vielerorts unversorgt. Die Lösung kam aus der Mitte der Gesellschaft: Bürger:innen, Landwirte und Kommunen schlossen sich zusammen und gründeten eigene Stromgenossenschaften. Ihr Ziel: gemeinsam Stromnetze aufbauen und wortwörtlich Licht ins Dunkel bringen. Ein Meilenstein dafür war das Genossenschaftsgesetz von 1869, das spätestens ab 1889 im gesamten Deutschen Reich galt und rechtliche Sicherheit für solche Zusammenschlüsse bot. Boomzeit der Selbsthilfe – 1920er Jahre Nach dem Ersten Weltkrieg explodierte die Bewegung regelrecht. Bis 1928 entstanden etwa 6.000 Stromgenossenschaften! Nehmen wir Saig im Hochschwarzwald: 1919 gegründet, 1932 zur Genossenschaft geworden und bis heute aktiv. Oder Wittmund in Ostfriesland, seit 1922 dabei. Diese Zahlen zeigen: Hier war echte Pionierarbeit am Werk. Die Genossenschaften machten alles selbst: planen, finanzieren, Leitungen verlegen, Kraftwerke betreiben. Und das über Generationen hinweg. Der Rückgang: Zentralisierung und kommunale Versorger Mit dem Aufstieg zentraler Stromversorgungsstrukturen, dem Ausbau staatlicher Infrastruktur und der Gründung von Stadtwerken verloren viele Genossenschaften ihre Bedeutung oder wurden in die neuen größeren Strukturen integriert. Von den ehemals Tausenden existieren heute nur noch wenige Dutzend historische Stromgenossenschaften, die vor 1931 gegründet wurden. Die Renaissance: Stromgenossenschaften im 21. Jahrhundert Seit den 2000er Jahren erlebt die Idee der Stromgenossenschaft ein kraftvolles Comeback – dank Energiewende, Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und einem veränderten gesellschaftlichen Wertewandel. Erleichterte Gründungsbedingungen – seit 2006 reichen drei Personen zur Gründung – und die wachsende Unzufriedenheit mit Großkonzernen befeuern die Entwicklung. Heute gibt es in Deutschland wieder rund 1000 Energiegenossenschaften. Diese betreiben gemeinschaftlich organisierte Solarparks, Windkraftanlagen, Nahwärmeverbünde oder E-Ladeinfrastruktur. Und das Beste: Sie tun dies demokratisch, nachhaltig und regional verwurzelt. Warum die Renaissance? Die Gründe im Überblick Echte Mitbestimmung: Bei einer Genossenschaft zählt nicht, wer das meiste Geld hat. Jedes Mitglied hat eine Stimme – damit ist die Genossenschaft eine demokratische Institution. Das schafft Vertrauen und macht Projekte populärer – denn nicht alleine Geld zählt. Das Geld bleibt hier: Statt dass die Gewinne in die Konzernzentrale fließen, bleiben sie in der Region. Arbeitsplätze, Investitionen, Wertschöpfung – alles vor Ort. In unsicheren Zeiten ist das auch ein Sicherheitsargument. Grün aus Überzeugung: Etwa 90 Prozent der Genossenschaften setzen auf Solar- und Windenergie. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Mieterstrom, gemeinsame Batteriespeicher – hier wird experimentiert und innoviert. Mehr als nur Strom: Genossenschaften schaffen Gemeinschaft. Sie stärken das Dorfgefühl, die regionale Identität. Das ist gelebte Solidarität – und ein Gegenmodell zur anonymen Konzernwelt. Von der Vergangenheit lernen – für die Zukunft gestalten Die Geschichte der Stromgenossenschaften zeigt: Wenn Menschen sich zusammentun, können sie Großes bewirken. Was einst als Notlösung begann, ist heute ein Symbol für die Beteiligung der Menschen an der Infrastruktur. Genossenschaften verbinden Tradition mit Innovation und bieten eine echte Alternative zur anonymen Energieversorgung durch Konzerne. Bei valueverde glauben wir fest an diese Idee. Deshalb machen wir es einfach, digital und transparent, Teil einer Energiegenossenschaft zu werden oder als bestehende Genossenschaft neue Mitstreiter zu finden. Fazit: Stromgenossenschaften sind ein Zukunftsmodell Vom Schwarzwald bis zur Küste, von den 1920ern bis zur Energiewende: Stromgenossenschaften haben schon einmal Geschichte geschrieben. Jetzt tun sie es wieder. Wer heute mitmacht, knüpft an eine über 100-jährige Erfolgsgeschichte an. Eine Geschichte, die gerade erst richtig losgeht.
„Die Akzeptanz für Agri-PV ist sehr hoch – besonders in Kombination mit Bürgergenossenschaften“
„Die Akzeptanz für Agri-PV ist sehr hoch – besonders in Kombination mit Bürger-Genossenschaften“ Foto: Bürgerverein Beuren Ob Genossenschaft, Gemeinde oder Landwirt – Agri-PV bringt sie zusammen. Axel Pustet im Gespräch über reale Projekte, politische Hindernisse und die Chancen einer neuen Solarbewegung. Was macht ihr bei axess solar genau – und wie bist du selbst zum Thema Agri-PV gekommen? Zum Thema Agri-PV bin ich gekommen, weil ich seit 2011 mit Nachführsystemen (umgangssprachlich Tracker genannt) zu tun habe. Von unseren eigenen Trackern haben wir in Afrika zwischen 2016 und 2020, also bis Corona mehr als 500 MW produziert, geliefert und installiert. Ein früherer Kollege hat mich 2022 auf ein Agri-PV-Projekt mit Trackern in Österreich aufmerksam gemacht, seitdem bin ich für das Thema Feuer und Flamme. Nach jahrelanger Arbeit mit großen internationalen Solarfirmen wollte ich kleinere, lokale Projekte für Landwirte und Energiegenossenschaften umsetzen. Mit axess solar machen wir genau das, wir beraten regionale Partner und verbreiten die Idee. Aktuell bearbeiten wir 116 Bauanträge für 1 MW-Agri-PV, davon sind 45 genehmigt. Zudem unterstützen wir z. B. den Bürgerverein Beuren e.V. bei einem 4,2 MW-Projekt in Singen, und gründen eine Genossenschaft für ein Bürgerenergie-Projekt an der Autobahn. „Letztendlich haben Bürgergenossenschaften deutliche Vorteile im Markt.“ Was macht Agri-PV aus deiner Sicht besonders spannend und wie gut funktioniert das mit der landwirtschaftlichen Nutzung unter den Modulen wirklich? Spannend ist einerseits, dass Agri-PV durch das EEG auf fast allen Flächen förderfähig ist. Zum anderen hoffen wir, dass sich der Kampf um landwirtschaftliche Flächen verändern wird, wenn diese gleichzeitig für die Energieerzeugung genutzt werden. PV-Anlagen liefern ca. 40-fach mehr Energie als Energiepflanzen für Biogasanlagen. So bleiben landwirtschaftliche Flächen erhalten, und Höfe gewinnen ein zusätzliches Standbein, was ihr Überleben sichert. Tracker-PV-Anlagen erzeugen mehr Strom in den Randstunden, wenn Energie knapp und teuer ist, und reduzieren den Bedarf an Batterien, die für die Energiewende essenziell sind. Durch die Erfahrung mit zig Bauanträgen sind wir natürlich auch sensibilisiert worden. Wir lehnen mittlerweile Kunden ab, die „Alibi-Agri-PV“ errichten wollen, bei der zu geringe Reihenabstände die landwirtschaftliche Nutzung einschränken. Eine von uns in Auftrag gegebene Fraunhofer-ISE-Studie (2023) bestätigt, dass Agri-PV bei geeigneten Abständen sowohl landwirtschaftliche als auch Solarerträge für Kulturen wie Gemüse, Raps oder Weizen sichert. Erste Anlagen belegen dies auch in der Praxis. Axel Pustet Axel Pustet ist Geschäftsführer der axess solar GmbH und Pionier im Bereich Freiflächen-Photovoltaik mit Nachführsystemen. Seit 2011 realisiert er nationale und internationale Tracker‑PV‑Projekte und fördert als Mentor im Bundesverband Bürgerenergie gezielt Agri‑PV‑Vorhaben von Energiegenossenschaften. Ihr arbeitet auch mit Energiegenossenschaften zusammen, wie läuft so eine Zusammenarbeit ab und was würdest du Genossenschaften, die sich dafür interessieren mit auf den Weg geben? Wir sind Mentor im Programm des Bundesverbands Bürgerenergie, das Bürgerenergiegenossenschaften Agri-PV näherbringt. Am 1./2. Juli 2025 findet ein Workshop vor Ort auf der Agri-PV-Anlage in Beuren (Singen) statt. Voraussetzung für erfolgreiche Projekte ist eine detaillierte Analyse, um Risiken auszuschließen. Man muss sich alles ansehen, die Einspeisemöglichkeiten ins Netz bzw. Kombination mit anderen Energieformen (z. B. Fernwärme), rechtliche Rahmenbedingungen, Wirtschaftlichkeit, Bodenrisiken sowie Solar- und landwirtschaftliche Erträge. Auch Fragen, wie stelle ich sicher, dass ich den Status Agri-PV langfristig nicht verliere, sind wichtig. Gibt es bereits realisierte Projekte, bei denen sich gezeigt hat, dass Agri-PV und Bürgerenergie besonders gut harmonieren? Welche Erfahrungen konnten dabei gesammelt werden – auch im Hinblick auf Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und Zusammenarbeit? Die Akzeptanz für Agri-PV ist sehr hoch, wobei Behörden zunehmend auf „echte“ Agri-PV achten. Gemeinden lehnen oft normale PV ab, begrüßen aber Agri-PV, besonders in Kombination mit Bürgergenossenschaften oder Vereinen. Die Einbindung der Gemeinde erleichtert den Prozess zusätzlich. Genehmigungsverfahren bei Landratsämtern und Städten laufen mit Agri-PV schneller, insbesondere wenn Bürger beteiligt sind, wie beim 4,2 MWp-Projekt in Beuren. Beim Spatenstich waren der Bürgerverein, die Sparkasse, der Bürgermeister, der Anlagenbauer und unterstützende Politiker aus Bundestag und EU anwesend – es war eine große Ehre für uns auch dabei gewesen zu sein. „Ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber im Endeffekt ist es China.“ In deiner Arbeit mit verschiedensten Akteuren der Energiewende, wo siehst du die Rolle der Genossenschaften in fünf Jahren – eher als nette Ergänzung oder als echten Treiber der Energiewende mit einem hohen Anteil an der Energieerzeugung? Die Bürgerenergiegenossenschaften werden nicht die sogenannten „großen“ ersetzen können. Ich hoffe aber schon, dass Bürgergenossenschaften einen höheren Anteil an der Stromerzeugung erreichen. Viele Projekte mittlerer Größe, z.B. 5 bis 15 MW sind in der Hand von Bürgergenossenschaften deutlich einfacher zu realisieren. Ich denke, dass auch die Kommunen und die aktuell aufkommenden Regionalwerke lieber mit Bürgergenossenschaften zusammenarbeiten wollen. Letztendlich haben Bürgergenossenschaften durch die regionale Wertschöpfung deutliche Vorteile im Markt, die sie auch nutzen werden. Die „großen“ haben Tracker (nur in Deutschland) noch nicht so sehr auf dem Radar, Agri-PV bietet Möglichkeiten, hier einfach schneller zu sein. Du bist schon seit Jahren aktiv im Bereich der Energiewende, in Deutschland und darüber hinaus. Wenn du mit all deiner Erfahrung auf die aktuelle Lage schaust, insbesondere im Bereich Agri-PV, wo siehst du derzeit die größte Chance für eine gelingende Transformation? Was muss die Politik konkret angehen? Die letzte Bundesregierung hat viel getan, viel auf den Weg gebracht, wie das Solarpaket 1, das seit Mai 2024 in Kraft ist. Es sieht einen deutlich erhöhten Technologiebonus für Agri-PV vor. Manchen ist der zu hoch, aber wir sehen ihn als notwendige, vorübergehende Anschubfinanzierung für die Etablierung der besten Form der solaren Energieerzeugung. International sind Tracker Standard und nur in Deutschland die Ausnahme. Das ist auch logisch, da Tracker ca. 25 % mehr Ertrag bringen. Die EU-Beihilfegenehmigung fehlt aktuell noch und das führt dazu, dass fertig errichtete Anlagen – wie in Beuren – nicht eingeschaltet werden. Der Hintergrund ist, dass die EU im Zeichen der erhöhten Preise für Strom zu Beginn des Kriegs in der Ukraine gefordert hat, die sogenannten „Übererlöse“ auch der Solar- und Windanlagen gesetzlich abzuschöpfen. Ich bin zuversichtlich, dass die Beihilfegenehmigung kommt, da im Wirtschaftsministerium daran gearbeitet wird, und uns auch hochrangige Politiker aller Parteien unterstützen. Natürlich haben auch wir Bedenken, dass durch die Besetzung des Wirtschaftsministeriums aus dem Management von großen Energieversorgern die fossile Oil&Gas Industrie, wie in den USA auch,
Die Zukunft der BürgerEnergie: Trends und Ausblick
Die Zukunft der BürgerEnergie: Trends und Ausblick Die deutsche Energiewende befindet sich in einer entscheidenden Phase. Während der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bereits 58 Prozent erreicht hat, spielen Bürgerenergiegenossenschaften eine immer wichtigere Rolle bei der dezentralen Energieversorgung. Doch welche Entwicklungen zeichnen sich für die kommenden Jahre ab? Eine starke Basis Energiegenossenschaften sind ein Erfolgsmodell. Ende 2023 gab es in Deutschland rund 900 Energiegenossenschaften mit etwa 225.000 Mitgliedern. Zusammen haben sie über 3,2 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert. Der Großteil, fast 95 % der Mitglieder, sind Privatpersonen, was eine enge Verbindung zur Gemeinschaft zeigt. Wie attraktiv das Modell ist, zeigen auch die Neugründungen. Im Jahr 2024 kamen etwa 70 neue Genossenschaften hinzu, viele im Bereich der Nahwärme-Versorgung. Energiegenossenschaften warten nicht auf die Zukunft, sondern gestalten sie aktiv mit. Auf dem Weg in die Zukunft: Sechs zentrale Trends 1. Digitalisierung und smarte Stromnetze Die Energiewirtschaft wird digitaler. Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, helfen Genossenschaften, ihre Anlagen effizienter zu nutzen und flexibel auf Schwankungen im Netz zu reagieren. Künstliche Intelligenz (KI) prognostiziert Energieerzeugung und -verbrauch präzise, was die Netzstabilität stärkt. Laut dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) könnten Smart Grids bis 2030 bis zu 20 % der Betriebskosten senken. Doch viele Technologien sind noch in der Erprobung, und auch Genossenschaften müssen kluge Investitionsentscheidungen treffen. 2. Blockchain: Transparenz im Energiehandel Blockchain-Technologie verspricht, den Energiehandel zu revolutionieren. Sie ermöglicht direkte Transaktionen zwischen Erzeugern und Verbrauchern – etwa Nachbarn, die Strom teilen – ohne Zwischenhändler. Besonders für Herkunftsnachweise von grünem Strom bietet Blockchain Potenzial. Allerdings befinden sich die meisten Projekte noch in der Pilotphase. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts sind Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Technologie noch nicht ausgereift (Quelle: Fraunhofer FIT, 2024). 3. Sektorenkopplung: Energie ganzheitlich denken Die Zukunft liegt in der Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität. Energiegenossenschaften erweitern ihr Portfolio, etwa durch: Power-to-Heat: Überschüssiger Strom wird in Wärme umgewandelt. Elektromobilität: Aufbau von Ladestationen für E-Autos. Wasserstoff: Nutzung von Überschussstrom für die Elektrolyse. Diese Ansätze eröffnen neue Geschäftsfelder, erfordern aber hohe Investitionen und technisches Know-how. Laut Statista könnte der Wasserstoffmarkt in Deutschland bis 2030 ein Volumen von 10 Milliarden Euro erreichen. Mitgliederstruktur von Energiegenossenschaften in Deutschland im Jahr 2023 (Quelle: DGRV) 0 % Privatpersonen Unternehmen / Banken 0 % Landwirte 0 % Kommunen / Kirchen 0 % 4. Dezentralisierung: Energie vor Ort Die Energiewende wird zunehmend lokal. Kleine Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Blockheizkraftwerke prägen das Bild. Virtuelle Kraftwerke (Virtual Power Plants) bündeln dezentrale Anlagen und vermarkten deren Strom effizient. Für Genossenschaften, die traditionell lokal verwurzelt sind, bietet dies große Chancen. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) könnten virtuelle Kraftwerke bis 2030 bis zu 15 % des Strommarkts abdecken. 5. Neue Speichertechnologien Energiespeicher sind essenziell, um Schwankungen bei Wind und Sonne auszugleichen. Neben Lithium-Ionen-Batterien gewinnen Alternativen wie Druckluftspeicher, thermische Speicher oder Power-to-Gas an Bedeutung. Für Genossenschaften bieten Speicher die Chance, ihren Strom gezielt zu vermarkten und Netzdienstleistungen anzubieten. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts könnten Batteriespeicher bis 2030 um 30 % günstiger werden (Quelle: Fraunhofer ISE, 2024). 6. Bessere Rahmenbedingungen durch Politik Die Politik unterstützt die Bürgerenergie. Die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED II) erkennt Energiegemeinschaften rechtlich an und stärkt ihre Position. In Deutschland werden Vereinfachungen bei Gründung und Betrieb von Genossenschaften sowie steuerliche Erleichterungen diskutiert. Diese Entwicklungen könnten die Attraktivität der Bürgerenergie weiter steigern. Fazit: Die Bürgerenergie hat Zukunft Die Bürgerenergie ist ein zentraler Treiber der Energiewende. Mit innovativen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und politischer Unterstützung haben Energiegenossenschaften großes Potenzial. Doch der Erfolg hängt davon ab, ob sie neue Technologien wirtschaftlich integrieren, genug Kapital einsammeln und ihre Mitglieder für komplexere Projekte begeistern können.
Genossenschaftsanteile als Mitarbeiter-Benefit
Genossenschafts-Anteile als Mitarbeiter-Benefit: Wie Unternehmen Klimaschutz und Mitarbeiterbindung verbinden können In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Sinnstiftung für Arbeitnehmer:innen immer wichtiger werden, suchen Unternehmen nach neuen Wegen, um ihre Belegschaft nicht nur finanziell, sondern auch ideell zu fördern. Eine besonders wirkungsvolle und innovative Möglichkeit: Anteile an Energiegenossenschaften als Mitarbeiter-Benefit – um die Umwelt zu schützen und Mitarbeitende langfristig zu binden und zu motivieren. Wie funktioniert das? Und warum lohnt sich das für Arbeitgeber und Mitarbeitende gleichermaßen? Was sind Energie-Genossenschaften? Energiegenossenschaften sind eingetragene Genossenschaften (eG), die sich auf die Förderung erneuerbarer Energien konzentrieren. Sie betreiben Projekte wie Windparks, Solaranlagen oder Nahwärmenetze und ermöglichen Bürger:innen, Kommunen und Unternehmen, sich finanziell und ideell an der Energiewende zu beteiligen. Laut der Verbraucherzentrale Hamburg wurden seit 2006 über 1.000 Energiegenossenschaften in Deutschland gegründet, mit mehr als 220.000 Mitgliedern und einem Investitionsvolumen von etwa 3,6 Milliarden Euro. Charakteristisch ist die demokratische Struktur: Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe seiner Beteiligung eine Stimme in der Generalversammlung, was die Unabhängigkeit von Großinvestoren sichert. der Arbeitnehmer:innen bevorzugen nachhaltig orientierte Arbeitgeber* 0 % Genossenschaftsanteile als Mitarbeiter-Benefit Unternehmen, egal welcher Rechtsform, können ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, Anteile an Energiegenossenschaften zu erwerben, entweder als Bonus, durch Zuschüsse oder als Teil eines strukturierten Benefit-Programms. Dies ist besonders attraktiv, da es die Mitarbeiter direkt in die Energiewende einbindet und gleichzeitig finanzielle Vorteile bietet. Mehrwert für Arbeitgeber Stärkung der ArbeitgebermarkeEine Umfrage von Stepstone zeigt: 66 % der Beschäftigten in Deutschland legen großen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber Nachhaltigkeit ernst nimmt; 65 % möchten bereits im Bewerbungsprozess konkrete Nachhaltigkeitsinitiativen kennenlernen. Durch die Bereitstellung von Genossenschaftsanteilen positionieren sich Unternehmen als Teil der Energiewende vor Ort, was die Employer Brand nachhaltig stärkt und besonders ökologisch orientierte Talente anzieht. Mitarbeiterbindung und MotivationLaut der Trendstudie „Nachhaltigkeit von Unternehmen aus Arbeitnehmersicht“ (HEUTE UND MORGEN, August 2023) begrüßen 74 % der Arbeitnehmer:innen nachhaltiges Engagement ihres Arbeitgebers. Mitarbeitende, die sich ökologisch engagieren können, identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen, was die Fluktuation senkt und die Produktivität steigern kann. Regionale Wertschöpfung und ESG-ReportingDie Unterstützung von Energiegenossenschaften zeigt Engagement für die Energiewende, stärkt die Corporate Social Responsibility (CSR) und verbessert das ESG-Profil (Environmental, Social, Governance) des Unternehmens. Mehrwert für Mitarbeitende Finanzielle Beteiligung mit RenditechanceAnteile an etablierten Energiegenossenschaften bieten in der Regel eine Dividendenrendite von 2 – 4 % bei moderatem Risiko. Im Vergleich zu klassischen Sparformen (z. B. Tagesgeld oder Festgeld mit < 1 %) kann dies eine attraktive Ergänzung zum Portfolio sein. Die Verbraucherzentrale Bremen schreibt zum Risiko, dass die “Beteiligung […] eine relativ sichere und für alle Bürgerinnen und Bürger offene Form der Investition in den regionalen Klimaschutz (ist)”. Wertschätzung und MotivationEin solcher Benefit zeigt, dass der Arbeitgeber die Werte der Mitarbeiter:innen, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, ernst nimmt, was die Arbeitszufriedenheit steigern kann. Außerdem ist es ein außergewöhnlicher Benefit, der für die Mitarbeitenden langfristig Vorteile hat. Beteiligung an der EnergiewendeMitarbeitende werden zu Mitgestaltenden der regionalen Energiezukunft, erhalten transparente Einblicke in Projekte und erleben, wie ihr Kapital direkt in solare Photovoltaik-, Wind- oder Nahwärmeprojekte fließt. Dies schafft identitätsstiftende Motivation und stärkt das Umweltbewusstsein. Lust auf einen genossenschaftlichen Benefit? Einfach bei uns melden. Wir von valueverde ermöglichen genau diesen Benefit – einfach, digital und rechtssicher. Über unsere Plattform können Unternehmen ihren Mitarbeitenden ganz unkompliziert Anteile an geprüften Energiegenossenschaften anbieten. Wir kümmern uns um: ✅ die Kommunikation mit der/den Genossenschaften✅ die Koordination und Abwicklung✅ die Kommunikation an die Mitarbeitenden✅ die digitale Verwaltung der Beteiligungen Ob als Bonus, als Mitarbeiter-Benefit-Programm oder im Rahmen von ESG-Initiativen – wir machen’s möglich. Unternehmen, die Interesse an einem klimawirksamen Mitarbeiter-Benefit haben, können sich hier bei uns melden: Name Email Position & Unternehmen senden Fazit Genossenschaftsanteile sind mehr als nur ein nachhaltiger Benefit – sie sind eine innovative und zukunftsorientierte Maßnahme. Sie verbindet finanzielle Vorteile mit ökologischem Engagement und bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich als nachhaltige und attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Als Unternehmen profitiert man zudem von: Attraktivem Employer Branding durch authentisches Nachhaltigkeits-Engagement Langfristiger Mitarbeiterbindung, da Beteiligte Teil einer Gemeinschaft werden Positiven ESG-Kennzahlen und regionaler Wertschöpfung Warum also nicht heute den ersten Schritt gehen und gemeinsam mit einer regionalen Energiegenossenschaft einen neuen Dauer-Benefit etablieren? *Quelle: Stepstone: https://www.thestepstonegroup.com/deutsch/newsroom/pressemitteilungen/studie-drei-von-vier-beschaeftigten-wuerden-sich-eher-bei-nachhaltigen-unternehmen-bewerben/
Investieren in eine Energiegenossenschaft: Alles was du wissen musst
Investieren in eine Energie-Genossenschaft: Alles was du wissen musst Energiegenossenschaften ermöglichen Bürger:innen, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und gleichzeitig in erneuerbare Energien zu investieren. Doch wie genau funktioniert eine solche Investition? Welche Rendite ist zu erwarten? Und welche Risiken bestehen? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um die Beteiligung an Energiegenossenschaften. 1. Was ist eine Genossenschaft? Eine eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine demokratische Unternehmensform, die ihren Mitgliedern gehört. Diese Mitglieder sind gleichzeitig Investoren und können über die Geschicke der Genossenschaft mitentscheiden. Ähnlich zu einer klassischen Aktiengesellschaft (AG) – dort gehört das Unternehmen den Aktionären. Im Unterschied zu einer AG lautet das Prinzip einer Genossenschaft: „Ein Mitglied – eine Stimme“, unabhängig von der Höhe der investierten Summe. Genossenschaften gibt es in vielen Bereichen, darunter Energie, Wohnen, Landwirtschaft, Handel oder Finanzen. Beispiele sind Energiegenossenschaften, die erneuerbare Energien fördern, oder Bankgenossenschaften, wie die Volks- und Raiffeisenbanken. 2. Wie kann ich in eine Energiegenossenschaft investieren? Um in eine Energiegenossenschaft zu investieren, musst du Mitglied werden und Genossenschaftsanteile erwerben. Der Ablauf sieht meist wie folgt aus: Beitrittserklärung: Du füllst einen Antrag auf Mitgliedschaft aus. Zeichnung von Anteilen: Du entscheidest, wie viele Anteile du erwerben möchtest. Kapital überweisen: Nach Annahme deines Antrags überweist du den entsprechenden Betrag – dafür erhältst du eine E-Mail mit den Kontodaten der Genossenschaft. Mitbestimmung: Du erhältst Stimmrecht in der Generalversammlung und kannst über wichtige Entscheidungen der Genossenschaft mitentscheiden. 3. Welche Rendite kann ich erwarten? Energiegenossenschaften verfolgen in erster Linie nachhaltige Ziele. Dennoch sind sie wirtschaftliche Unternehmen, die Erträge erwirtschaften. Deine Rendite ergibt sich aus: Dividendenzahlungen: Falls die Genossenschaft Gewinne erwirtschaftet, können diese an die Mitglieder ausgeschüttet werden. Die Dividende variiert je nach Genossenschaft, liegt aber häufig zwischen 2 % und 6 % pro Jahr. Vergünstigte Stromtarife: Manche Energiegenossenschaften bieten Mitgliedern günstigeren Ökostrom oder andere Vorteile. Langfristige Wertstabilität: Genossenschaftsanteile sind nicht volatil wie Aktien und garantieren langfristige Wertstabilität. Wichtig: Als Mitglied einer Genossenschaft bestimmst du über die Dividendenzahlung mit. Wie bei einer Aktiengesellschaft, macht der Vorstand meistens einen Vorschlag über die Höhe. 4. Haftung: Gibt es ein Risiko für mein Kapital? Ein großer Vorteil von Energiegenossenschaften ist die begrenzte Haftung. Mitglieder haften nur mit ihrer Einlage – eine Nachschusspflicht besteht in der Regel nicht. Das bedeutet, dass du maximal dein investiertes Kapital verlieren kannst, aber nicht darüber hinaus in Haftung genommen wirst. Hinweis: Auf der valueverde-Plattform findest du nur Genossenschaften bei denen keine Nachschusspflicht besteht. Energiegenossenschaften sind in Deutschland aktiv. 0 Quelle: DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2024 5. Welche Risiken gibt es? Auch wenn Energiegenossenschaften als relativ sichere Investition gelten, gibt es einige Risiken, die man kennen sollte: Marktrisiken: Änderungen in der Einspeisevergütung oder fallende Strompreise können die Wirtschaftlichkeit der Anlagen beeinflussen. Technische Risiken: Defekte oder ineffiziente Anlagen können zu geringeren Einnahmen führen. Risiko des Totalverlustes: Bei wirtschaftlichem Misserfolg der Genossenschaft, etwa durch Fehlkalkulationen, Insolvenzen oder externe Schocks, kann es im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Verlust der eingezahlten Einlage kommen. Dieses Risiko ist zwar selten, sollte aber bedacht werden. Regulatorische Risiken: Gesetzesänderungen, etwa zur Förderung erneuerbarer Energien, können sich auf die Erträge auswirken. Fazit: Ist eine Investition in eine Energiegenossenschaft das Richtige für dich? Energiegenossenschaften bieten eine spannende Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren und die Energiewende aktiv zu unterstützen. Sie eignen sich besonders für Anleger:innen, die: Nachhaltig investieren möchten, Eine risikoarme Anlageform suchen, Teil einer demokratischen Gemeinschaft sein möchten
Einzelinvestment vs. Energiegenossenschaften
Einzelinvestment vs. Energiegenossenschaften Die Energiewende schreitet voran, und immer mehr Menschen interessieren sich für nachhaltige Investitionen. Dabei stehen oft zwei Möglichkeiten im Fokus: Entweder direkt in eine einzelne Energieanlage wie eine Solaranlage investieren oder Anteile an einer Energiegenossenschaft zeichnen. Doch welche Option ist langfristig sicherer, stabiler und für wen eignet sie sich? Einzelinvestment: Hohe Renditechancen, aber auch Risiken Einzelinvestments in erneuerbare Energien sind inzwischen nicht mehr nur vermögenden Privatpersonen oder Unternehmen vorbehalten. Auf u.a. Crowdinvesting-Plattformen können auch Kleinanleger:innen direkt in konkrete Projekte wie eine Wind- oder Solaranlage investieren – meist in Form von Nachrangdarlehen. Info-Box: Was ist ein Nachrangdarlehen: Ein Nachrangdarlehen ist eine besondere Form des Kredits. Im Falle einer Insolvenz werden Nachrangdarlehensgeber:innen erst nach allen anderen Gläubigern bedient – oft bleibt dann kein Geld zur Rückzahlung übrig. Sie tragen also ein höheres Risiko als klassische Kreditgeber:innen, erhalten dafür aber in der Regel auch eine höhere Verzinsung. Beim qualifizierten Nachrang vereinbaren die Parteien, dass die Forderungen des Anlegers schon dann nicht bedient werden, wenn die Rückzahlung einen Insolvenzgrund herbeiführen würde. Ein Nachrangdarlehen ist eine besondere Form des Kredits. Im Falle einer Insolvenz werden Nachrangdarlehensgeber:innen erst nach allen anderen Gläubigern bedient – oft bleibt dann kein Geld zur Rückzahlung übrig. Sie tragen also ein höheres Risiko als klassische Kreditgeber:innen, erhalten dafür aber in der Regel auch eine höhere Verzinsung. Beim qualifizierten Nachrang vereinbaren die Parteien, dass die Forderungen des Anlegers schon dann nicht bedient werden, wenn die Rückzahlung einen Insolvenzgrund herbeiführen würde. Vorteile eines Einzelinvestments über z.B. Crowdinvesting: Zugang zu konkreten Projekten: Anleger:innen können gezielt in einzelne Anlagen investieren, die ihnen sinnvoll erscheinen. Überschaubare Einstiegssummen: Oft reichen bereits wenige hundert Euro aus, um sich zu beteiligen. Transparenz: Die Projektinformationen sind in der Regel offen einsehbar, inkl. Betreiber, Standort und Laufzeit. Risiken eines Einzelinvestments: Klumpenrisiko: Das Investment hängt an einem einzigen Projekt. Fällt dieses aus, droht Totalverlust. Keine Mitbestimmung: Investor:innen haben in der Regel keine Einflussmöglichkeit auf Projektentwicklung oder -betrieb. Sie haben kein Mitspracherecht, obwohl sie oftmals Eigenkapital-ähnliche Risiken tragen. Laufzeitbindung: Während der Laufzeit des Projekts ist das Kapital gebunden, ein vorzeitiger Ausstieg ist nur selten möglich. Markt- und Projektunsicherheiten: Technische Probleme, Verzögerungen oder wirtschaftliche Schwierigkeiten können die Rückzahlung gefährden. Energiegenossenschaft: Stabile und gemeinschaftliche Investition Energiegenossenschaften bieten eine Alternative, die langfristige Stabilität und Risikostreuung in den Vordergrund stellt. Hier schließen sich viele Mitglieder zusammen, um gemeinsam in erneuerbare Energieprojekte zu investieren. Vorteile einer Energiegenossenschaft: Risikostreuung: Statt einer einzelnen Anlage investiert man in mehrere Projekte und verteilt das Risiko. Geringere Einstiegshürden: Oft kann man bereits mit wenigen hundert Euro Anteile zeichnen, wodurch die Investition zugänglicher ist. Professionelles Management: Erfahrene Teams kümmern sich um Wartung, Betriebsoptimierung und neue Investitionsmöglichkeiten. Nachhaltige und stabile Rendite: Genossenschaften agieren langfristig und nachhaltig, wodurch stabile Erträge möglich sind. Demokratische Mitbestimmung: Die Mitglieder der Genossenschaft haben als deren Eigentümer ein Mitspracherecht und Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Kein operativer Aufwand: Als Mitglied profitiert man von den Erträgen, ohne sich um Wartung oder Betriebsführung kümmern zu müssen. Mögliche Nachteile einer Energiegenossenschaft: Geringere Flexibilität: Der Verkauf von Genossenschaftsanteilen ist zum Teil nur eingeschränkt oder nach bestimmten Fristen möglich. Begrenzte Rendite: Die Erträge sind meist stabil, aber nicht spektakulär hoch – Rendite steht nicht im Vordergrund, sondern der nachhaltige Zweck. Pflicht zur Rücklagenbildung: Energiegenossenschaften sind gesetzlich verpflichtet, einen Teil des Jahresüberschusses in Rücklagen einzustellen. Das stärkt zwar langfristig die Solidität, reduziert aber kurzfristig die ausschüttungsfähigen Gewinne für Mitglieder. Dividende schütteten Energiegenossenschaften im Durchschnitt 2018 aus (Quelle: solarserver/DGRV) 0 % Fazit: Gut informiert investieren – je nach Zielsetzung Einzelinvestments über Crowdinvesting bieten die Möglichkeit, sich direkt an konkreten Projekten zu beteiligen und dabei potenziell höhere Renditen zu erzielen. Gleichzeitig sind sie jedoch stärker von Einzelrisiken, Projektunsicherheiten und einer eingeschränkten Flexibilität geprägt. Energiegenossenschaften setzen auf langfristige Stabilität, gemeinschaftliches Engagement und Risikostreuung über mehrere Projekte hinweg. Wer besonderen Wert auf nachhaltige Strukturen, demokratische Mitbestimmung und Diversifikation legt, findet hier eine passende Möglichkeit, mit seinem Kapital einen echten nachhaltigen Mehrwert zu stiften – auch wenn die Renditeerwartung im Schnitt moderater ausfallen. Letztlich hängt die Entscheidung von den eigenen Prioritäten ab: Wer kurzfristige Gewinne und Projektbezug sucht, könnte mit Einzelinvestments richtig liegen. Wer jedoch langfristig, risikoärmer und gemeinschaftlich investieren möchte und aktiv mitwirken will an der Energiewende, findet in Energiegenossenschaften eine attraktive Möglichkeit.