Die Energiewende schreitet voran, und immer mehr Menschen interessieren sich für nachhaltige Investitionen. Dabei stehen oft zwei Möglichkeiten im Fokus: Entweder direkt in eine einzelne Energieanlage wie eine Solaranlage investieren oder Anteile an einer Energiegenossenschaft zeichnen. Doch welche Option ist langfristig sicherer, stabiler und für wen eignet sie sich?
Einzelinvestments in erneuerbare Energien sind inzwischen nicht mehr nur vermögenden Privatpersonen oder Unternehmen vorbehalten. Auf u.a. Crowdinvesting-Plattformen können auch Kleinanleger:innen direkt in konkrete Projekte wie eine Wind- oder Solaranlage investieren – meist in Form von Nachrangdarlehen.
Ein Nachrangdarlehen ist eine besondere Form des Kredits. Im Falle einer Insolvenz werden Nachrangdarlehensgeber:innen erst nach allen anderen Gläubigern bedient – oft bleibt dann kein Geld zur Rückzahlung übrig. Sie tragen also ein höheres Risiko als klassische Kreditgeber:innen, erhalten dafür aber in der Regel auch eine höhere Verzinsung. Beim qualifizierten Nachrang vereinbaren die Parteien, dass die Forderungen des Anlegers schon dann nicht bedient werden, wenn die Rückzahlung einen Insolvenzgrund herbeiführen würde.
Energiegenossenschaften bieten eine Alternative, die langfristige Stabilität und Risikostreuung in den Vordergrund stellt. Hier schließen sich viele Mitglieder zusammen, um gemeinsam in erneuerbare Energieprojekte zu investieren.
Einzelinvestments über Crowdinvesting bieten die Möglichkeit, sich direkt an konkreten Projekten zu beteiligen und dabei potenziell höhere Renditen zu erzielen. Gleichzeitig sind sie jedoch stärker von Einzelrisiken, Projektunsicherheiten und einer eingeschränkten Flexibilität geprägt.
Energiegenossenschaften setzen auf langfristige Stabilität, gemeinschaftliches Engagement und Risikostreuung über mehrere Projekte hinweg. Wer besonderen Wert auf nachhaltige Strukturen, demokratische Mitbestimmung und Diversifikation legt, findet hier eine passende Möglichkeit, mit seinem Kapital einen echten nachhaltigen Mehrwert zu stiften – auch wenn die Renditeerwartung im Schnitt moderater ausfallen.
Letztlich hängt die Entscheidung von den eigenen Prioritäten ab: Wer kurzfristige Gewinne und Projektbezug sucht, könnte mit Einzelinvestments richtig liegen. Wer jedoch langfristig, risikoärmer und gemeinschaftlich investieren möchte und aktiv mitwirken will an der Energiewende, findet in Energiegenossenschaften eine attraktive Möglichkeit.
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